Nach langer Zeit endlich wieder ein Tag mit Temperaturen um 20 °C! Und natürlich locken die warmen Sonnenstrahlen nun auch die letzten Rapsglanzkäfer aus ihren Verstecken! Heute musste man – ausgenommen in unmittelbarer Küstennähe – besonders in geschützten Lagen mit verstärktem Anflug auf die Rapsfelder rechnen. Teilweise wird der Bekämpfungsrichtwert, der inzwischen bei 6 – 8 Käfern je Pflanze liegt, in den nächsten warmen Tagen erreicht werden. Allerdings nicht flächendeckend, wie es aussieht. |
Der Raps hatte es in diesem Jahr besonders schwer. Ab Anfang April fielen auf vielen Rapsfeldern Pflanzen mit gekräuselten Blättern auf. Teilweise stagnierten die Pflanzen im Wachstum oder bildeten auch seltsame Verwachsungen, als ob sie mit Wuchsstoffherbiziden oder Sulfonylen behandelt worden wären (siehe Fotos). Das war natürlich nicht der Fall. |
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Einzelne Pflanzen bildeten gar keine Haupttriebe und waren dann oft auch im Herzen verfault. |
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Oder die Pflanzen waren deformiert, bildeten verkrüppelte Triebe und verzweigten sich schon von unten an. |
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Die Hauptursache für die Verkräuselungen der Blätter, die ja auf allen Rapsschlägen in unterschiedlichem Ausmaß zu finden waren, war das Wetter: Starke Temperaturgegensätze (Wärme von oben und Kälte von unten) im März waren der Auslöser für diese Verwachsungen der Blätter. Es kursierten auch Vermutungen wie Cylindrosporium oder Molybdänmangel, aber die bestätigten sich nur in den seltensten Fällen. Was in diesem Frühjahr eine größere Rolle spielt, ist Bor. Das unterste Foto zeigt eine Pflanze mit Bormangel (durch Pflanzenanalyse bestätigt). Seit vielen Jahren finde ich in diesem Frühjahr erstmals wieder häufiger Pflanzen mit Bormangel auf den Feldern. Darum sei noch einmal daran erinnert, dass der Raps für eine gesunde Entwicklung und einem Ertragsniveau von mindestens 40 dt/ha cirka 600 g/ha Bor benötigt – und das möglichst vor der Blüte! |